Erbsensuppe
Von | Dezember 8, 2016

8 – Türchen – Der alte Großvater und der Enkel – Gelbe Erbsensuppe

Es gibt schöne Märchen und es gibt gruselige Märchen. Und dann gibt es noch Märchen, die einen berühren. Ich meine so tief in dir, so sehr, dass man manchmal ein Tränchen verdrücken muss. Das sind meistens die Geschichten, in denen es um Sehnsüchte geht. Wie zum Beispiel der Film vom Salzprinzen!
Heute aber nicht. Heute geht es um Menschen, die ihr liebt. Meine Großeltern habe ich immer sehr geliebt, ich denke noch heute oft an sie, auch wenn sie nicht mehr bei uns sind. Also, denkt heute alle mal an eure Omas und Opas, ruft sie an, wenn ihr könnt und lasst euch eine Geschichte erzählen!
Und wer mag, kocht ein leckeres Süppchen, packt es ein und fährt mal eben rüber!

Gelbe Erbsensuppe
Rezept von Paprika meets Kardamon

Ihr braucht:
300 g gelbe Spalterbsen
150 g geräucherter Schinkenspeck
2 Stengel Petersilie
1,5 l Wasser
4 Möhren
1/2 Knolle Sellerie
1 Stange Porree
2 Frühlingszwiebeln
400 g festkochende Kartoffeln (bei mir Linda)
1 kleine Zwiebel
Salz, Pfeffer
200 g Bockwürstchen (am besten vom Metzger!)
etwas Petersilie, fein gehackt

Und so geht’s:
Gebt die Erbsen in ein Sieb und braust sie kalt ab. Dann schält 1 Möhre, schneidet sie einmal durch, nehmt 1/4 Sellerie und wascht ihn ab, das Grüne vom Porree und gebt alles zusammen mit den geputzten Frühlingszwiebeln und dem Speck in einem Topf. Jetzt mit den Erbsen und 1,5 L kaltem Wasser aufkochen lassen. Das ganze 1 Stunde bei kleiner Hitze köcheln lassen.
Inzwischen bereitet ihr Kartoffeln und Möhren vor: Schälen und in kleine Würfel schneiden. Den Porree einfach in feine Ringe schneiden und die Zwiebel in feine Würfel schneiden.
Wenn die Stunde vorbei ist, nehmt ihr das Gemüse raus, das nun ausgekocht ist, das braucht ihr nicht mehr.
Ihr gebt das frisch geschnittene Gemüse dazu und lasst das ganze nochmal 20-30 min köcheln.
Jetzt nehmt ihr den Speck raus und schneidet Speck und Würstchen klein und gebt alles nochmal für 10 min in die Suppe.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken, in schöne Schalen füllen und mit Petersilie bestreuen.

Der alte Großvater und der Enkel
Gebr. Grimm

Es war einmal ein steinalter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub, und die Knie zitterten ihm. Wenn er nun bei Tische saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er Suppe auf das Tischtuch, und es flöß ihm auch etwas wieder aus dem Mund.

Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, und deswegen musste sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen, und sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen und noch dazu nicht einmal satt; da sah er betrübt nach dem Tisch, und die Augen wurden ihm nass.

Einmal auch konnten seine zitterigen Hände das Schüsselchen nicht festhalten, es fiel zur Erde und zerbrach. Die, junge Frau schalt, er sagte aber nichts und seufzte nur. Da kaufte sie ihm ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus musste er nun essen. Wie sie da so sitzen, so trägt der kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Brettlein zusammen. „Was machst du da?“ fragte der Vater. „Ich mache ein Tröglein“, antwortete das Kind, „daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin.“

Da sahen sich Mann und Frau eine Weile an, fingen endlich an zu weinen, holten alsofort den alten Großvater in den Tisch und ließen ihn von nun an immer mitessen, sagten auch nichts, wenn er ein wenig verschüttete.

Liebe Grüße: Larissa

Kommentar schreiben

Kommentar