1. Türchen – Oma Erna’s Stollen Dresdener Art *Family Day*
Jetzt in der wunderbaren Adentszeit gibt es exklusiv für euch: Unseren Adventskalender!
Das erste Türchen öffne ich heute mit einem Family Day Rezept der besonderen Art: Dem Stollen meiner Oma, beigebracht vor vielen Jahren und geliebt von meiner ganzen Familie!
Ich weiß,ich bin spät dran…Wer jetzt Stollen backt, muss sich dann wohl bis Weihnachten mit anschauen begnügen oder die Lagerzeit etwas verkürzen. Normalerweise sollte der Stollen 4-8 Wochen lagern, bevor er angeschnitten wird.
Aaaaber, manchmal issses halt wie es is. Da kann man nix machen, wenn die Wochen wie im Flug vorüber gehen und die Tage einfach zu wenig Stunden haben. Muss man akzeptieren und die schönen Sachen dann machen, wenn man grade mal Zeit hat. So wie Stollen backen halt. Da kann man sich auf Weihnachten einstimmen, den Alltagsfrust am Teig auslassen und hat trotzdem was produktives geschaffen.
Dieser Stollen hat eine sehr lange Tradition und ich hoffe, dass er von Jahr zu Jahr ein klitzekleines bisschen mehr so schmeckt wie der meiner Oma. Ein paar Jahre, bevor sie verstarb, hat sie mir gezeigt, wie man Stollen macht. Das richtige kneten, wie die typische Form hergestellt wird.
Inzwischen ist meine Oma 11 Jahre nicht mehr bei uns. Ich denke trotzdem viel an sie und an alle anderen, die nicht mehr da sind. Und die Tradition des Stollens halte ich aufrecht, jedes Jahr, egal wie wenig Zeit ich habe. Und dabei mag ich gar keinen Stollen!
So, jetzt aber los:
Oma Erna’s Stollen Dresdener Art
(Für 2 große oder 4 kleine Stollen)
Vorbereitung:
500 g Rosinen
125 g Korinthen
1 Gläschen Rum
Zutaten Hefeteig:
1 kg Mehl
80 g Hefe
¼ L lauwarme Milch
150 g Zucker
1 Teel. Salz
250 g Butter
250 g Schweineschmalz
2 Eigelb
Verfeinerung:
Abgeriebene Schale von 2 Zitronen
Je 75 g Zitronat und Orangeat
250 g gemahlene Mandeln oder 125 g gemahlene und 125 g gehackte Mandeln
4 bittere Mandeln (aus der Apotheke)
400 g Marzipan
Zum Bestreichen:
250 g zerlassene Butter
Puderzucker
°
Und so geht’s:
1. Tag
Rosinen und Korinthen in Rum einlegen und ziehen lassen.
Den Vorteig zubereiten: Das Mehl in eine groß Schüssel geben und in die Mitte eine Vertiefung drücken. In die Vertiefung Hefe, eine Prise Zucker und etwas von der lauwarmen Milch geben. Mit etwas Mehl vom Rand verrühren. Mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis die Hefe erste Bläschen bildet.
Dann Butter, Schmalz, den Rest Milch, Salz, Zucker und Eigelb mit dem Handballen unterkneten. Den Teig an einem warmen Ort gehen lassen, bis der Teig die doppelte Größe erreicht.
Den Teig kalt stellen und am nächsten Tag weiter verarbeiten.
2. Tag
Zitronat und Orangeat sowie bittere Mandeln in der Küchenmaschine fein häckseln.
Nun den Teig dreiteilen und die jeweilige Menge der restlichen Zutaten und eingelegte Rosinen/Korinthen unterkneten. Den Teig wieder zusammen kneten, in 4 Teile teilen, flach ausrollen und ausgerolltes Marzipan auflegen. Den Teig zu einer Rolle formen, Luft ausschlagen und überschlagen (Stollenform herstellen). Auf dem Blech nochmal gehen lassen.
Den Backofen auf 230 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen und den Stollen auf 170 °C 70 Minuten backen. Werden alle 4 Stollen gleichzeitig abgebacken, den Backofen auf 160 °C bei Umluft backen. Nach 30 min die Stollen mit Backpapier oder Alufolie abdecken.
Direkt nach dem Backen mit zerlassener Butter bestreichen und mit Puderzucker bestreuen. Dies 3 Mal wiederholen. Beim ersten Mal nutze ich immer einen Pinsel, danach einfach einen Löffel, um die Butter auf den Stollen zu träufeln. Den Stollen ganz abkühlen lassen und in Backpapier, Frischhaltefolie, Alufolie und eine Plastiktüte einwickeln. Jetzt am Besten 8 Wochen ruhen lassen.
Dieses Jahr habe ich ausschließlich sehr hochwertige Zutaten benutzt. Mandeln, Sultaninen und Korinthen habe ich bei Tali.de bestellt. Auch Zitronat und Orangeat gab es dort. Und ich muss sagen, dabei habe ich einen gewaltigen Unterschied gemerkt, die Fruchtschale am Stück war so viel aromatischer und überhaupt nicht mehr so künstlich, wie die aus dem Supermarkt. Verflucht habe ich mich selber für die Mandeln, die ich alle mit heißem Wasser übergossen und dann von ihrer Haut befreit habe….bei den 16 Stollen, die ich gebacken habe, wirklich eine Herausforderung!
Als nächstes Stelle ich euch eine Variation des Rezepts als Mandelstollen und die Seite Manouga vor, bei der ich soooo leckeres Marzipan gekauft habe!
– Dieser Beitrag wurde nicht gesponsert und spiegelt allein meine persönliche Meinung wider! –